Mc Leod’s Daughters
Das Zentrum von Adelaide mag sich dem Besucher leicht erschließen weil es einfach und übersichtlich ist. Trotzdem ist es nicht empfehlenswert, das Zentrum zu verlassen, schon gar nicht mit dem Auto. Adelaide ist ein Labyrinth von Straßen, die kein Mensch kennt, nicht mal die Einheimischen. Neben der Abwesenheit von touristischen Highlights zeichnet sich die Stadt vor allem durch fehlende Beschilderung aus. Der Highway A1 endet irgendwann in der Stadt ohne erkennbare Möglichkeit einer Abzweigung oder gar Umfahrung. Danach gibt’s nur mehr Straßenschilder, nicht aber irgendwelche Richtungsschilder. Kein Scherz, wirklich nicht. Navigieren durch Adelaide ist pure Glückssache, Roundabouts sind grundsätzlich 100 m vorher – einmalig – ausgeschildert. Übersieht man das Schild, geht man buchstäblich im Kreis. Die Haupthimmelsrichtungen funktionieren noch am besten. Das freilich ist in einer Stadt mit 1.3 Millionen Einwohnern und hunderten von Straßen ein klein wenig ungenau für eine zielgerichtete Navigation.
So brauchen wir auch vier Stunden, um durch das Labyrinth etwa 50 "Kei" nach Norden zu gelangen, samt ausgiebigem Umweg durch das Barossa Valley , die Weinbaugegend um Adelaide. Was wir dort wollen? Na, Freeling besuchen, was denn sonst! Mc Leod’s Daughters hieß die australische Fernsehserie aus den Neunzigern, die schon lange eingestellt ist. Hier wurde sie gedreht. Caro muß dahin und Fotos schießen. Hat sie ihrer Freundin zuhause versprochen und was die Caro verspricht, das hält die. Die Farm ist mittlerweile verkauft und "off limits for the public". Vermutlich sind den neuen Besitzern die täglichen Heerscharen pubertierender Mädels aller Herren Länder auf den Sack gegangen, die einen Blick auf die Stallungen erhaschen wollten.
Dennoch gibt es sie noch, die Tour Guides, die dich mit dem Privatauto heimlich hinbringen, bis an den Zaun, um ein paar Fotos zu schießen. Hier im Gungellan Hotel treffen wir den Guide, der die intimen Geheimnisse der Serie kennt. Das Gungellan Hotel und den Ort Freeling – was im Grunde dasselbe ist – dürft ihr euch so vorstellen, wie Australien wirklich ist. Man braucht hier einfach keine Wegschilder, weil man hier aufgewachsen ist und die Gegend von klein auf kennt. Und die paar Jahre, die sich noch eine Handvoll Touristinnen wegen einer alten Fernsehserie hierher verirren, die paar Jahre werden auch vergehen. Dann fängt hier die Traumzeit wieder an.
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